Jetbrains Space - Das All-in-One Entwickler Tool der Zukunft?

Was ist Jetbrains Space?

Wir Entwickler haben eines gemeinsam: unsere Arbeit kommt mit einer Myriade digitaler Tools. Dasselbe dachte sich wohl auch Jetbrains. Ihr neuestes Tool entspricht dem Ergebnis, das man erwarten würde, wenn man alle IDEs, Gitlab, Slack, Google Currents, Google Calendar und dann noch ein Zeitmanagement Tool in einen Topf wirft.

Space ist eine All-in-One Lösung für Software-Teams. Projekte können direkt mit einem oder gleich mehreren, neuen oder bestehenden Source-Code Repositories verknüpft werden. Gerade in der Sparte Organisation wirbt die Plattform mit einer scheinbar endlosen Liste an Features, die das agile Arbeiten in Projekten unterstützen sollen.

Wir haben einen ersten Blick auf einige dieser Tools geworfen und dazu unser Fazit abgegeben. Dieser erste Artikel fokussiert sich dabei auf den Code Review Workflow in Space. Viele Tools wie Fleet konnten nicht oder nur teilweise angetestet werden, da sich das Produkt noch in der Beta Phase befindet.


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- "What features will it have?" - "Yes." (Quelle: https://www.jetbrains.com/space/)

Code Review Tools

Beim Testen wird schnell deutlich, dass der Hauptfokus bei Space auf der Zusammenarbeit liegt. Dabei gibt es wichtige Funktionen, die den gemeinsamen Entwicklungs-Workflow unterstützen. Für diesen Workflow wird in Space für ein neues Issue ein neuer Branch erstellt. Versieht man einen Commit mit einem Präfix, das einer Issue-ID entspricht, wird dieser im UI direkt als Link angezeigt, der uns zum Issue weiterleitet.

Nach Erledigen des Issues wird ein Merge Request geöffnet und ein Reviewer hinzugefügt. Space bietet hierfür einen kompletten Bereich, in dem alle angefragten Code Reviews übersichtlich zu sehen sind und einfach bearbeitet werden können. Auch wenn das bisher sehr nach dem bekannten Gitlab klingt, hebt Space kollaborative Features nochmals auf ein neues Level. Code kann auf sehr praktische Weise kommentiert oder direkt in einem Chatraum geteilt werden. Dabei entsteht ein schöner Arbeitsflow von der Erstellung des Tickets bis zum Release.

Doch Space bietet auch noch weitere Tools wie…..

Einen Kalender für Mitarbeitende, sowie eine Möglichkeit, Meetings einzurichten. Außerdem gibt es einen Blog-Abschnitt, in dem Mitarbeiter kleine Beiträge erstellen und andere dann per Buttons oder Kommentare auf diese antworten können. Mit Space können die Nutzenden sogar Jobs zuteilen und Checklisten abarbeiten.
All diese genannten Features bringen zusammen, was Unternehmen ansonsten über zig andere Plattformen nutzen. Davon abgesehen sind wir noch etwas skeptisch ob diese ganzen Features wirklich in eine Entwickler-Plattform gehören.

Jetbrains chat
Der Chatroom ist nur eines von vielen Funktionen für Kommunikation und Koordination in Projekten (Quelle: https://www.jetbrains.com/space/)

Cloud-Entwicklungsumgebung mit Fleet

Der wohl revolutionärste Ansatz von Space sind die Remote-Entwicklungsumgebungen, die sofort mit allen Abhängigkeiten beim Start hochfahren. So kann man direkt mit dem Programmieren beginnen. Alles wird in der Cloud gebildet und ist somit völlig unabhängig von der lokalen Maschine. Vorbei sind die Zeiten der Versionenkonflikte und des stundenlangen Herumprobierens, bis das Programm auch auf dem Laptop der Kollegin/des Kollegen läuft.
Auch das ewige Indexieren, das man insbesondere von IntelliJ kennt, erübrigt sich. Dies spart enorm viel Zeit beim Onboarding von einem neuen Entwickler. Später mit JetBrains Fleet (eine leichtgewichtige Entwicklungsumgebung) wird es möglich, eine solche Remote Umgebung mit anderen Teammitgliedern zu teilen und Pair Programming zu machen.

Es können auch mehrere Umgebungen erstellt werden, um Features mit unterschiedlichen Abhängigkeiten zu testen. Will man den neuesten Entwicklungsstand mit dem Kunden teilen? Kein Problem, Space ermöglicht auch das Teilen der Produktdemo via URL.


Unser Fazit

JetBrains Space bietet viele und spannende Funktionen, welche bei der Entwicklung von Software sehr nützlich sind. Das Hauptargument von Space ist klar: alles aus einer Kiste. Ob dieser Ansatz wirklich zukunftstauglich ist, oder ob Space alles ein wenig, aber nichts richtig können wird, wird sich noch zeigen müssen. Gerade mit Fleet und Remote-Entwicklungsumgebungen zeigt das Tool aber enorm viel Potenzial, welches wir euch hoffentlich im nächsten Artikel vollständig vorstellen können.